Radtour mit Little S

Wie hier schon zu lesen war, bin ich gerne mal auch für zwei oder drei Tage mit dem Rad unterwegs. Eine längere Radtour gehört demnach zu meinem jährlichen Urlaubsverhalten.  Grundgedanke war eigentlich, dass ich mir als Papa auch mal eine Auszeit nehme und einen Tapetenwechsel vollziehe.

Mein Hintergedanke war allerdings ein anderer – ich will natürlich gemeinsam mit Little S und Mrs. S (oder nur mit Little S) eine gemeinsame längere Radausfahrt machen.

Little S und das Fahrrad

Gleich mal vorab – Little S fährt seit er 4 Jahre alt ist mit dem Fahrrad. Lange Zeit ist er gemeinsam mit Mrs. S gemeinsam zum Kindergarten gefahren. Die neue Wohnung und die Nähe zur Bushaltestelle hat allerdings die tägliche Radtour etwas in Vergessenheit geraten lassen.

Little S am Fahrrad

Unser Radfahrten sind daher weniger und eher mal auf das Wochenende beschränkt. Im letzten Herbst waren wir deshalb auch schon ein paar Mal unterwegs und das wollen wir auch dieses Jahr im Frühling wieder angehen.

Die Lage unserer Wohnung bietet sich auch hervorragend dafür an, um schnell an die Donau zu kommen und dort zu radeln.

Wie viele Kilometer sind möglich?

Das ist meine größte Frage, die ich habe. Meine Standardrunde von der Wohnung zum Kraftwerk in Abwinden ist ein bisschen mehr als 30 Kilometer lang. Little S hat aber bei der letzten Herbst-Ausfahrt bereits nach 5 Kilometern über Popo-Schmerzen geklagt.

Da war mir klar: Erwartung und Realität klaffen ziemlich auseinander. Während ich in Gedanken schon gemeinsame Donauradweg-Etappen geplant habe, kämpft Little S nach ein paar Kilometern mit den grundlegenden Herausforderungen des Radfahrens.

Nach ein paar weiteren Versuchen habe ich festgestellt: 10-15 Kilometer sind als Etappenziel realistisch, wenn man ein paar strategische Pausen einlegt. Und mit „Pausen“ meine ich nicht nur kurz stehen bleiben, sondern richtige Stopps mit Spielplatz, Eis oder zumindest einem spannenden Foto-Motiv.

Die Sache mit der Ausrüstung

Neue Bikes für beide für die Radtour

Was ich als Papa völlig unterschätzt habe: Ein 7-jähriger braucht andere Ausrüstung als ein erwachsener Radfahrer. Der Fahrradsattel, der für Erwachsene völlig okay ist, wird nach kurzer Zeit zur Folterbank. Für eine längere Tour wäre vermutlich eine Investition in einen neuen (gut gepolsterten) Sattle eine gute.

Das Wunschergebnis? Die Popo-Beschwerden sollen deutlich weniger werden

Außerdem ist der Rucksack für eine Radtour mit Kind dementsprechend anders gepackt – da ist schon einmal ein Sackerl Gummizeug drinnen, um den Zuckerspiegel schnell wieder nach oben zu treiben.

Der Realitäts-Check: Was wirklich funktioniert

Nach mehreren Versuchen einer Radtour und ein paar Erfahrungen reicher habe ich meine Erwartungen angepasst. Hier ist, was bei uns funktioniert:

Kurze Distanzen mit klaren Zielen: Statt 30 Kilometer ans Kraftwerk fahren wir 12 Kilometer zum Spielplatz in Ottensheim oder an den Pleschinger See. Little S weiß, worauf er sich freuen kann, und die Strecke ist machbar.

Viele Pausen: Alle paar Kilometer gibt es einen Stop. Manchmal nur für ein Foto, manchmal für einen Snack, aber immer für eine kleine Verschnaufpause. Das mit dem Foto hat den Sinn, um nachher über eine App auch die Strecke nachzuverfolgen und dann die Fotos den „daheimgebliebenen“ zu zeigen.

Die richtige Tageszeit: Vormittags funktioniert besser als nachmittags. Little S ist ausgeruhter, und das Wetter ist oft noch angenehmer. Somit sind unsere Ausflüge, wenn keine Ferien sind, auf den Sonntag beschränkt.

Backup-Plan: Wir fahren immer Strecken, wo wir notfalls abkürzen oder umdrehen können. Die große Donauradweg-Tour kann warten, bis Little S etwas älter ist. Das ist aber auch der Vorteil am Donauradweg – du kannst jederzeit umdrehen und zurück fahren.

Fahrräder für Radtour

Was ich gelernt habe

Das Wichtigste: Es geht nicht um die Kilometer, sondern um die gemeinsame Zeit. Während ich früher alleine 50 Kilometer an einem Vormittag geschafft habe, brauchen wir zu zweit für 12 Kilometer dementsprechend länger. Aber dafür entdecken wir Sachen, die ich alleine nie gesehen hätte.

Wahrscheinlich ist das die eigentliche Radtour – nicht die Strecke, sondern die Entdeckungen am Weg.

Der Plan für dieses Jahr

Ich habe meine Erwartungen adjustiert. Das Ziel für heuer: eine Übernachtung mit dem Rad. Nicht 100 Kilometer weit weg, sondern gemütlich, eher auf Erlebnis ausgerichtet und ohne Stress und Druck.

Hauptsache, wir sind zusammen unterwegs.

Habt ihr auch schon Radtouren mit euren Kindern gemacht? Wie sind eure Erfahrungen mit den Distanzen und der Motivation? Erzählt mir in den Kommentaren!

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