konzert

Konzertbesuch mit ohne Baby – als mir Silvia von Mama Jammer eine Auswahl schickte, welchen Artikel ich gerne hier als Gastartikel nehmen möchte, war die Entscheidung binnen Sekunden gefällt. Konzerte waren und sind ein wichtiger Bestandteil im Leben von Mrs. S und mir…
Über das Thema Musik habe ich auch hier>> geschrieben.

Mama Jammer – wer ist das eigentlich?

Ich bin eine 30-jährige Jungmama aus dem Mühlviertel, die Erlebtes mit ein bisschen Sarkasmus und einem Fünkchen Fantasie schmückt, um die Jammer-Themen ein bisschen freudvoller darzustellen. – so die Selbstbeschreibung auf dem Blog, den ich euch sehr ans Herz legen kann…

Konzertbesuch mit ohne Baby

Vor fast genau einem Jahr sind wir wie die Blöden in einem exquisiten Fischlokal gesessen und haben auf unsere Smartphones geschaut. Weil da startete der Vorverkauf für das Konzert. Das Konzert, zu dem alle Männer ihre Frauen begleiten müssen. Oder in unserem Fall ich meinen Mann.

Jedenfalls, ich damals hochschwanger, stellte dann die Frage: Da haben wir ja schon das Kind, geht das überhaupt? Mein Mann: Sicher! Da ist es ja schon fast ein Jahr. Also Karten gekauft.

konzertbesuch mit ohne baby

Ein Jahr später. Ein paar Wochen vor dem Konzert: Das funktioniert nicht! Unsere Kleine hält es nach dem Niederlegen 1,5 Stunden aus, bis sie unruhig wird und dann nur mit Mama wieder in den Schlaf findet. Testläufe mit der Goli endeten in eskalierendem Geschrei, weil diese einfach nicht den Busen hergeben wollte! Frechheit! Also kurze Rechnung. Die Fahrt von OÖ nach Wien dauert schon so lange, wie die Kleine durchhält. Also eher unwahrscheinlich, dass das auch nur irgendwie gutgehen kann.

Zwei Wochen vor Konzertbeginn

Ganz bezaubernde, und man muss schon sagen todesmutige, Freunde in der Nähe von Wien bieten uns an, auf die Kleine zu schauen. Von ihnen schaffen wir es in nur 30 Minuten nach Wien. Die Aufpass-Frau ist zweifache Mama. Und hat demnach viel Erfahrung und viele Tricks. Könnte das funktionieren?

Ein Tag vor Konzertbeginn

Ich rechne. Konzerteinlass ist um 16.00 Uhr. Beginn um 18:00 Uhr. Es gibt zwei Vorbands. Wir brauchen 30 Minuten ins Park & Ride und müssen dann noch zwei U-Bahn-Stationen fahren bis zur Location. Man rechnet mit langen Wartezeiten aufgrund der Ticketkontrolle.

Der Plan der ehemaligen Kontrollfreak-Silvia ohne Baby wäre gewesen:

  • 15:00 Uhr Abfahrt
  • 15:45 Uhr Anstellen für den Einlass
  • Stundenlanges Warten auf den Hauptact
  • Irgendwann um 23:00 Uhr zurück zum Auto und heim

Der Plan der Mama-Silvia:

  • Beginn 18 Uhr, zwei Vorbands = Hauptact startet voraussichtlich um 20:30 Uhr
  • Baby wird um 19:30 Uhr niedergelegt, Abfahrt
  • 20:00 Uhr Ankunft Park&Ride, ab in die U-Bahn, auf zum Konzert
  • Setlist beinhaltet 15 Lieder inkl. zwei Zugaben, durchschnittliche Dauer pro Lied 4 Minuten. Voraussichtliches Konzertende ohne Zugaben: 22 Uhr
  • 22 Uhr – scheiß auf Zugaben, Abfahrt zum Baby
  • 22:45 Uhr – Ankunft beim Baby, das friedlich schläft

Könnte das funktionieren?

Tag X. Das Kind wird ein bisschen früher als gedacht niedergelegt, aber alles ok. Wir fahren nach Wien Richtung Park&Ride und sind laut Plan auch in 30 Minuten dort. Und dann: Das Parkhaus ist voll. Panisch umkreisen wir Wohngebiete. Schlussendlich halten wir vor einem alten Männlein in grüner knapper Badehose (mitten in Wien, aber ok, der arbeitet grade im Garten) an und schreien um Hilfe! Das alte Männlein hat ein Pickelchen auf der Nase und schaut wie ein Autobus. „Das Konzert hat aber schon angefangen!“ Jaja, heul, Baby, arm sind wir, Park&Ride, buhu, Parkplatz, heul. Das Männlein zeigt auf eine kleine Seitengasse und führt uns entlang von großen Hecken weg von der Straße. Spannend? Nein, unspektakulär. Da parken wir dann. Gratis. Wir küssen dem Männlein die Füße und schon sind wir in der U-Bahn.

Bei der Location angekommen, steht niemand an den Eingängen an. Wir zeigen unsere Tickets her und gehen durch. Und dann stehen wir 20 Meter von der Bühne weg. Guter Blick aufs Geschehen. Aber mehr können wir auch schon gar nicht aufnehmen, da startet das Konzert schon. Ein kurzer Blick auf die Uhr: 1,5 Stunden. Jetzt wäre ihre Zeit.

Nach meinen perfekt berechneten 1,5 Stunden Musik (während der ich schon wieder alles andere gedacht habe, vor allem, dass ich keine Menschen mag), ziehen wir ab, damit wir in einer noch leeren, ungestürmten U-Bahn zum Auto kommen. Und dann sind wir einfach weg.

Als wir bei unseren mutigen Freunden ankommen, ist die Aufpass-Mama gerade bei der Kleinen. Aber irgendwas stimmt nicht. Sie schreit nicht. Gibt ihr die einfach den Busen?? Ich spechtle ins Zimmer und da schläft die Kleine fast am Mama-Ersatz gekuschelt ein, während sie durch den dunklen Raum getragen wird. Bei mir hat das zuletzt funktioniert, da war der Zwerg ein paar Wochen alt. Die Frau hat magische Kräfte!

Aber, ich sag’s euch, viel besser, als dass mein Kind einen Abend ohne einen einzigen Schrei verbracht hat, fand ich die Erfahrung des komprimierten Konzertbesuchs, die ich nur jedem empfehlen kann:

  • kein Stau
  • keine überfüllte U-Bahn
  • keine ewig langen Warteschlangen beim Einlass
  • keine Vorbands, die man nicht sehen will
  • kein stundenlanges blöd Umherstehen am Gelände
  • und einfach zackig zur Sache kommen

happel_stadion

Entspannte Konzertbesuche musste uns also erst unsere Tochter beibringen. Danke dafür!

Diesen Beitrag teilen...

Categories:

Tags:

No responses yet

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    Zurück