Am 12.06. war es soweit – ich konnte Mrs. S und Little S nach Hause holen. Von der 24-Stunden-Umsorgung des Krankenhauses ging es in die eigenen vier Wände. Auf dem Weg zum Krankenhaus schießen mir Gedanken durch den Kopf – „Haben wir alles zu Hause?“, „wie wird sie werden die Kennenlernphase?“, „wie wird der Kater reagieren?“
Panik? Nein – eher Neugierde und Vorfreude!
Eltern, die auf Babys starren
Ich glaube, die ersten Tage haben wir unseren neuen Mitbewohner nur angesehen. Jeden Zentimeter genau studiert – aber ich denke das ist ein wichtiger Part der Kennenlernphase. An eine Situation kann ich mich noch ganz genau erinnern – Wir liegen auf der Couch. Little S und Mrs S schlafen und ich habe mir geschätzte zehn Minuten nur die Nase von Little S angesehen. Ich war fasziniert von den kleinen Nasenlöchern und der kleinen Nase. Am Tag darauf kamen die Finger an die Reihe und wieder einen Tag später die Ohren und die Zehen 😉
Ein weiterer Part in dieser ersten gemeinsamen Phase ist die „Weg-Zeit-Optimierung“. Wenn ich mein Telefon den ganzen Tag über eingesteckt gehabt hätte, hätten sich die Benachrichtungen über einen „neuen Schrittrekord“ oder „Rekord für aktive Minuten“ jeden Tag überschlagen. Im Laufe der ersten beiden Wochen pendelt sich alles schön langsam ein – die Stoffwindeln zum Zudecken und Abwischen liegen in jedem Raum verteilt, Wasserflaschen stehen ebenfalls neben jeder möglichen Sitzgelegenheit.
Mittagessen?
Oh, schon wieder nicht dran gedacht!
Das Anstarren in den ersten drei Tagen war definitiv der Grund, dass wir regelmäßig darauf vergessen haben, Mittag zu essen. Gepaart mit dem vielen von Zimmer zu Zimmer gehen und Dinge an Orte bringen, wo sie gerade gebraucht werden, könnt ihr euch vorstellen, wie schnell ich endlich meine Bikini-Figur wieder hatte. Ich war ja bekanntlich „mit-schwanger“ ;-).
Ein Grund für unseren nicht vorhandenen Hunger war bestimmt auch das heiße Wetter in den beiden Wochen – da haben wir vor Little S schon kaum was zu Mittag gegessen, warum sollte sich das ändern. Aber auch diese Unregelmäßigkeit hat sich nach den ersten Tagen wieder eingependelt – wir kauften auf Vorrat ein (definitiv nicht unsere Stärke) und wir hatten für den kleinen Hunger zwischendurch immer etwas parat!
Wie im Flug…
….vergehen die Tage und am Abend überlegt man, was man heute überhaupt gemacht hat. In jedem Strandurlaub wäre ich frustriert, wenn die Tage so schnell vergehen. Aber in diesem Urlaub merkte man einfach von Tag zu Tag, wie sich ein gemeinsamer Rhythmus einstellt, wie sich das Baby „verändert“ und wie wir uns immer besser kennen lernen.
Zurück im Büro
Wenn bereits die Fahrten alleine zum Einkaufen schwierig sind, wie sollte es denn dann wieder werden, wenn ich zurück ins Büro „muss“. Nach ziemlich genau zwei Wochen war es dann soweit – der erste Arbeitstag stand vor der Tür. Nach einem Urlaub ist es normalerweise immer schwer, sich aufzuraffen. Aber dieses Mal war es noch viel schwerer. Obwohl ich um eine halbe Stunde früher aufstand, als vor meinem Urlaub, schaffte ich es kaum, dass ich früher im Büro war. Der Weg (ca. 8 Minuten zu Fuss) kamen mir vor, wie eine Ewigkeit.
Was mir nach ein paar Stunden im Büro am meisten fehlte:
– einfach zu Little S hingehen zu können und ihn ansehen, oder über seinen Kopf zu streicheln oder ein Bussi zu geben
– Mrs. S zusehen, wie sie sich um Little S kümmert bzw. wie wir drei als kleine Familie funktionieren
– der Geruch eines „frisch“ eingezogenen Babys in der Wohnung
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